Donnerstag, 31. März 2016

Mittwoch, 23. März 2016


Förderungen:   Neustrukturierung 1. April 2016

KfW fördert Passivhäuser umfangreicher

Anm.: Nullheizenergiehäuser sind gut - aber sehr teuer. Passivhäuser sind genauso gut - aber bezahlbar
Von der Neustrukturierung der KfW-Förderprogramme profitiert auch das Passivhaus. Erhöhte Darlehenssummen, günstiger Zins, Tilgungszuschuss und die Förderung bei professioneller Baubegleitung auch für Neubauten federn eventuelle Mehrkosten für Planung und Bau eines Passivhauses ab.
Zuletzt gab es bei Bauherren, Architekten, Bauträgern und Hausbanken Verunsicherung darüber, ob es ab dem 1. April 2016 für das Passivhaus überhaupt noch Fördermittel gibt oder ob diese künftig ausschließlich für KfW-Effizienzhäuser gewährt werden. Der Verband Pro Passivhaus e. V. hat jetzt darauf hingewiesen, dass die KfW-Förderung für das Passivhaus künftig sogar attraktiver wird. Erfüllt das geplante Passivhaus gleichzeitig die Kriterien eines KfW-Effizienzhauses 55, 40 oder 40 plus, wird es wie ein solches mit bis zu 100.000 Euro Darlehenssumme zu besonders günstigem Zinssatz gefördert. Außerdem gewährt die Förderbank bis zu 15 % (max. 15.000 EUR) Tilgungszuschuss.
Die Nachweisführung für die KfW können Passivhausplaner wie gewohnt mit dem PHPP (Passivhaus Projektierungspaket) erledigen.
Das Passivhaus Institut hat für den April ein Update des Planungswerkzeugs angekündigt, mit dem dann die KfW-Nachweise erbracht werden können.

Das Passivhaus Projektierungs Paket (PHPP) umfasst,
um ein sicher funktionierendes Passivhaus planen zu können. Enthalten sind die Tools für
  • die Berechnung von Energiebilanzen (inkl. U-Wert-Berechung)
  • die Projektierung der Fenster
  • die Projektierung der Komfortlüftung
  • die Auslegung der Heizlast
  • die Voraussage für den sommerlichen Komfort
  • die Auslegung von Heizung und Warmwasserbereitung
  • ... und viele weitere nützliche Werkzeuge für die zuverlässige Projektierung von Passivhäusern sowie auch
  • den Nachweis für die Förderung von Passivhäusern (z.B. durch die KfW)
  • den vereinfachten Nachweis nach der Energiesparverordnung (EnEV)
  • ein ausführliches Handbuch, in dem nicht nur das Verfahren des PHPP erläutert, sondern alle wichtigen Merkpunkte für den Bau von Passivhäusern zusammengestellt sind - das Passivhaus-Baupraxis-Buch schlechthin.

Auch vom neu gestalteten Förderprogramm zur Baubegleitung profitieren Passivhausbauherren in besonderem Maße. Es ermöglicht künftig auch bei Neubauten Zuschüsse für Leistungen von Energieeffizienzexperten. Dazu gehören die energetische Fachplanung oder die Zertifizierung von Passivhäusern. Der externe Sachverstand wird von der KfW mit bis zu 50 % bis maximal 4.000 Euro bezuschusst.

Info :  
Der Drucktestkennwert, oder genauer der Gebäuderestleckwert oder n50-Wert ist ein Maß für die gesamte noch vorhandene Undichtheit der Gebäudehülle. Dieser Wert wird in Luftwechseln bei einem Drucktest-Differenzdruck von 50 Pa angegeben (Maßeinheit h-1). Der Wert kann leicht durch einen Gebäudedrucktest mit Hilfe einer Blower-Door gemessen werden. In Deutschland gibt es zahlreiche kompetente Ingenieurbüros, die eine solche Messung anbieten. Für Passivhäuser ist ein Drucktest unerlässlich.